Der aus Bergamo stammende Antonio Cagnoni (1828-1896) schrieb mehr als 20 Opern. "Don Bucefalo", noch vor seinem Abgang vom Mailänder Konservatorium 1847 komponiert, gehörte einige Jahre zu den humorigen Lieblingsstücken der Italiener: Don Bucefalo, Komponist und Maestro di musica, ist auf Talentsuche. Er läßt vorsingen. Doch in dem Dorf seiner Wahl gibt es nur Amateursänger. Alle Dorfbewohner (Chor) singen vor, auch Agata und Gianetta. Die beste Stimme hat Rosa, die Schönste des Ortes und Geliebte mehrerer Herren: Ihres Gatten (eines Soldaten), des Conte di Belprato und Don Marcos. Die Kom-plikationen der gewitzten Komödie (in der sich amouröse und Künstler-, um nicht zu sagen Musiker-Konflikte ineinander verknäueln) sind voraussehbar. Ein Meisterstück Calisto Bassis. Antonio Cagnoni hat dessen Libretto nicht minder meisterhaft vertont. Die Oper ist ein Feuerwerk an musikalischen Einfällen. Die Arien, Ensemble- und Chorszenen, ein-schließlich Sänger- und Orchesterproben, darf man zu den originellsten der gesamten Opernliteratur der Buffe zählen.
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