Gustave Charpentier (1860 - 1956) feierte 1900 mit Louise einen Sensationserfolg an der Pariser Opéra-Comique; noch im gleichen Jahr erlebte das Werk dort seine hundertste Aufführung, und die Bühnen in Europa und Amerika zogen nach. 1913 wollte Charpentier an diesen Erfolg anknüpfen und schuf mit Julien eine Art Fortsetzung zu Louise und beschäftigte sich sogar mit dem Plan, die beiden Werke zu einem Triptychon zu ergänzen. Julien aber fiel durch, obwohl kein geringerer als Enrico Caruso in New York die Titelrolle sang. Zusammen sind die beiden Opern bisher nie aufgeführt worden, und der scheidende Dortmunder Intendant John Dew krönt seine Reihe französischer Opern quasi mit einer kleinen Uraufführung, nämlich Louise und Julien endlich einmal zusammenhängend und an zwei aufeinander folgenden Tagen aufzuführen. Julien ist bei der Gelegenheit zum ersten Mal überhaupt in Deutschland zu sehen.
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